Bevor Sie mit der Unternehmensanalyse beginnen

Jede fundierte Geschäftsentscheidung beginnt mit Vorbereitung. Wenn Sie Ihre Geschäftsaktivitäten analysieren möchten, gibt es wichtige Schritte, die den Unterschied zwischen oberflächlichen Zahlen und echten Erkenntnissen ausmachen.

Die Qualität Ihrer Analyse hängt direkt davon ab, wie gut Sie vorbereitet sind – und welche Fragen Sie stellen, bevor Sie überhaupt anfangen.

Drei wesentliche Vorbereitungsphasen

Diese Phasen sind kein theoretisches Konstrukt. Sie basieren auf realen Projekten aus den Jahren 2024 und 2025, bei denen sich gezeigt hat: Wer diese Schritte überspringt, verliert später wertvolle Zeit.

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Datenverfügbarkeit prüfen

Klingt banal, aber viele Unternehmen starten Analysen ohne zu wissen, welche Daten überhaupt vorliegen. Sind Ihre Verkaufszahlen der letzten zwei Jahre vollständig? Gibt es Lücken in den Quartalsberichten? Manchmal fehlen einfach drei Monate – und das verzerrt alles.

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Ziele konkret definieren

„Ich will mein Geschäft verstehen" ist kein Ziel. Was genau möchten Sie herausfinden? Ob sich eine neue Produktlinie lohnt? Welche Kundengruppe am profitabelsten ist? Je präziser Ihre Frage, desto nützlicher wird die Antwort sein.

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Zeitrahmen realistisch setzen

Eine gründliche Geschäftsanalyse braucht Zeit. Nicht Wochen unbedingt, aber definitiv mehr als einen Nachmittag. Rechnen Sie mit mindestens 6-8 Wochen für eine substanzielle Auswertung – von Datensammlung bis zu verwertbaren Empfehlungen.

Welche Analysemethode passt zu Ihnen?

Es gibt keine Universallösung. Die richtige Herangehensweise hängt von Ihrer Situation ab. Diese Fragen helfen Ihnen, den passenden Ansatz zu finden.

Haben Sie bereits ein CRM- oder ERP-System im Einsatz?

Wenn ja: Perfekt. Ihre Daten liegen strukturiert vor, und die Analyse kann schneller starten. Wenn nein: Kein Problem, aber Sie sollten zunächst einen Monat damit verbringen, grundlegende Informationen zu sammeln – etwa in Excel oder einem einfachen Tool.

Geht es um operative Verbesserungen oder strategische Entscheidungen?

Operative Fragen (z.B. „Welcher Vertriebskanal funktioniert besser?") benötigen detaillierte Transaktionsdaten. Strategische Fragen (z.B. „Sollten wir in einen neuen Markt expandieren?") brauchen Marktforschung und externe Daten zusätzlich zu Ihren internen Zahlen.

Wie viele Mitarbeiter werden in den Analyseprozess eingebunden?

Ein Ein-Personen-Unternehmen analysiert anders als ein Team von 20 Leuten. Bei größeren Teams müssen Sie sicherstellen, dass alle dieselbe Datenbasis verwenden – sonst entstehen widersprüchliche Schlussfolgerungen.

Wollen Sie einmalige Erkenntnisse oder kontinuierliches Monitoring?

Eine einmalige Analyse für eine spezifische Entscheidung ist schneller abgeschlossen. Kontinuierliches Monitoring (etwa monatliche KPI-Berichte) erfordert den Aufbau eines Systems, das Sie langfristig pflegen können.

Was unsere Kunden aus Vorbereitungsarbeit gewonnen haben

Im Frühjahr 2025 haben wir mit 47 Unternehmen zusammengearbeitet, die ihre Geschäftsaktivitäten analysieren wollten. Die interessanteste Erkenntnis? Diejenigen, die Zeit in die Vorbereitung investiert haben, erzielten messbar bessere Ergebnisse.

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Gründliche Vorbereitung verkürzt die eigentliche Analysephase und führt zu präziseren Empfehlungen.

34% Weniger Zeit für Datenbereinigung
2,3x Mehr umsetzbare Erkenntnisse
89% Kunden setzen Empfehlungen um
6 Wochen Durchschnittliche Projektdauer
Visualisierung von Geschäftsmetriken und Analyseergebnissen
Porträt von Renata Wegner

Renata Wegner

Inhaberin, Handwerksbetrieb Walheim

Renata führt seit 2018 einen mittelständischen Handwerksbetrieb mit 12 Mitarbeitern. Anfang 2024 wollte sie verstehen, warum die Margen rückläufig waren – trotz gleichbleibender Auftragslage.

Vom Bauchgefühl zu datenbasierten Entscheidungen

Ausgangssituation

Die Zahlen stimmten nicht

Renata hatte das Gefühl, dass etwas nicht passte. Die Aufträge liefen, die Kunden waren zufrieden – aber am Ende des Quartals blieb weniger übrig als erwartet. Ihre Buchhaltung war korrekt, aber es fehlte der Überblick: Welche Projekte waren eigentlich profitabel?

Der Wendepunkt

Drei Monate Datenvorbereitung

Anstatt sofort in eine Analyse zu stürzen, hat Renata erst einmal Ordnung geschaffen. Sie hat alle Projektkosten detailliert erfasst – nicht nur Material, auch Arbeitszeit pro Auftrag. Das war mühsam, aber nach drei Monaten hatte sie eine solide Basis. Und dann wurde es interessant.

Die Erkenntnis

Zwei Auftragsarten, völlig unterschiedliche Margen

Die Analyse zeigte: Kleine Reparaturaufträge waren ein Minusgeschäft. Zu viel Fahrzeit, zu wenig Ertrag. Größere Renovierungsprojekte hingegen liefen hervorragend. Renata hat daraufhin ihre Preisstrategie angepasst und fokussiert sich seit Herbst 2024 auf größere Projekte. Die Margen haben sich stabilisiert.

Praktische Checkliste für Ihren Start

Diese Punkte haben sich in der Praxis bewährt. Sie müssen nicht alle auf einmal abhaken – aber je mehr Sie vorbereiten, desto reibungsloser läuft die Analyse.

Arbeitsumgebung mit Dokumenten und Analysewerkzeugen

Bevor Sie beginnen

Datenquellen identifizieren Listen Sie alle Systeme auf, in denen relevante Daten liegen – von der Buchhaltungssoftware bis zur Kundendatenbank.
Zeitraum festlegen Mindestens 12 Monate Daten sind sinnvoll, um saisonale Schwankungen zu erkennen. Idealerweise 24 Monate für robuste Trends.
Interne Experten einbinden Ihre Mitarbeiter kennen Details, die in keiner Datenbank stehen. Ein Gespräch mit dem Vertrieb kann mehr bringen als drei Dashboards.
Budget realistisch planen Eine professionelle Analyse kostet Zeit und manchmal auch externe Unterstützung. Planen Sie Ressourcen entsprechend ein.
Erwartungen klären Keine Analyse liefert perfekte Antworten auf alle Fragen. Definieren Sie, welche Erkenntnisse für Sie wirklich entscheidend sind.

Bereit für den nächsten Schritt?

Wenn Sie jetzt ein klareres Bild davon haben, wie gute Vorbereitung aussieht, können wir gerne über Ihre konkrete Situation sprechen. Keine Verkaufsgespräche – nur ein ehrliches Gespräch darüber, ob und wie eine Analyse für Ihr Unternehmen Sinn macht.